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06_Trend: Back to Paper


Wir sind alle Haptiker

Eine kalte, verschmierte Glasscheibe mit Wischspuren oder lieber doch samtiges Papier in zartem Chamois, das sich wie weiche Haut anfühlt – was hinterlässt wohl einen angenehmeren Eindruck?

Nur weil alle Welt mit dem Smartphone vor dem Gesicht herumläuft, heißt das nicht, dass Digitales das einzig Wahre ist.
Überall scheint die Digitalisierung die Lösung aller Probleme zu sein. Angeblich klimafreundlich: Aber woher kommt der Strom für Server, Suchmaschinen, Smartphones und wie viel verbrauchen sie?
Längere Texte am Bildschirm lesen zu müssen, ist weder augen- noch kundenfreundlich. Sogar die Kosmetikindustrie setzt mittlerweile auf Produkte, die vor (Bildschirm-)Strahlung schützen soll.

Wir beobachten schon eine Weile den Trend zurück zu Printmedien und empfehlen sie, wenn wir es für sinnvoll erachten.
Es ist eigentlich ein logischer Schluss, denn man berücksichtigt dabei, dass der Mensch außer den Augen noch über ein paar andere Sinne verfügt. Diese anzusprechen ist ein solider Weg, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Denn was man fühlt, erzeugt auch ein Gefühl. Bei Kindern fördert man gezielt die Sinne und den Lernprozess durchs Anfassen, mit (Fühl-)Büchern, nicht mit Touchscreens. Wie Schmecken, Riechen und Hören hilft uns der Tastsinn, zu „begreifen“, etwas zu „erfassen“. Warum sollte man sich das nicht zunutze machen?

Geben Sie Ihren Kunden eine Visitenkarte aus Volumenpapier in die Hand, anstatt die Daten online zu versenden. Überreichen Sie eine Broschüre oder ein Magazin mit Inhalten, die für Ihre Kunden wichtig sind. Stellen Sie Infofaltblätter zur Verfügung, in denen man jederzeit nachlesen kann, welche Vorteile Ihr Produkt bietet, ohne dass man eine Website aufrufen muss („Wie war die Adresse noch mal?“ oder „Kein Netz, ich schaue später rein.“ – aus den Augen, aus dem Sinn).

Der Effekt: Sie werden „mit nach Hause genommen“, qualitativ und glaubwürdig wahrgenommen, denn alles Gedruckte steht fest, nach dem Motto „wer schreibt, der bleibt“.

An dieser Stelle nur ein Beispiel von vielen: OMR, eine der größten Plattform der Digital- und Marketingszene, gibt Reports heraus in Form von PDFs zum Herunterladen – oder auf Wunsch als gedrucktes Medium, Zitat: „damit du den Guide bequem Zuhause durchblättern kannst.“

Auch Heavy User legen mal das Smartphone zur Seite – zum Digital Detoxing in der Quality Time.

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